Eine aufregende Woche verbrachten acht Schülerinnen der IGS Betzdorf-Kirchen im Oktober in Polen. Die Mädchen aus den Klassenstufen 7 bis 9 hatten dabei die Chance, über Erasmus+, dem Programm der Europäischen Union zur Förderung der Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, ebenfalls acht Schülerinnen und Schüler der PSP Stare Budkowice zu treffen und ein gemeinsames Demokratieprojekt zu gestalten.
Dafür hatten die Jugendlichen beiderseits der Grenze schon im Vorfeld fleißig gearbeitet: Mit Blick auf die Gemeinsamkeiten der Länder innerhalb der Europäischen Union hatten sie Einflüsse der jeweils anderen Kultur auf das eigene Land recherchiert, in „Intercultural Treasure Boxes“ zusammengestellt und sich diese dann gegenseitig präsentiert: Biografien von berühmten Persönlichkeiten, Bücher, aber auch Lebensmittel und Rezepte sowie Listen von aus den jeweiligen Sprachen entlehnten Worten. Die so zusammengetragenen „Schätze“ beeindruckten die Jugendlichen sehr und zeigten ihnen, wie eng Polen und Deutschland miteinander verbunden sind. Aber auch sonst entdeckten die Mädchen und Jungen beider Länder, wie viele Gemeinsamkeiten sie haben. Interessen, Musikgeschmack, Kenntnisse über Filme und Serien waren oft deckungsgleich, was manchmal auch zu Erstaunen führte. „Das ist eigentlich genauso wie bei uns, nur, dass die polnisch sprechen“, war ein wichtiges Fazit der IGS-Schülerinnen.
Flirten per Übersetzungs-App
Als Herausforderung für beide Seiten gestaltete sich zunächst die Kommunikation. Vor allem der gemeinsame Ausflug in den malerischen Kurort Lądek Zdrój, der im Rahmen des englischsprachigen Programms „EuroWeek“ stattfand und Aktivitäten ausschließlich auf Englisch in gemischten Gruppen beinhaltete, verlangte viel von den Schülerinnen und Schülern ab. „Dank Übersetzungs-App aber klappte am Ende sogar das Flirten“, berichtet Kirsten Seelbach, Didaktische Koordinatorin der IGS und eine der begleitenden Lehrkräfte, im Nachgang begeistert davon, wie gut die Jugendlichen die sprachlichen Hürden genommen haben.
Abgerundet wurde die Projektwoche durch einen Besuch in Oppeln mit Stadtführung und Zeit zum Shoppen. Insgesamt waren sich am Ende alle einig: Es war eine tolle Woche bei den neuen Freunden in Polen, was auch die anschließend durchgeführte Evaluation zeigte. Der nächste Arbeitsschritt des Demokratieprojekts ist für April 2024 mit dem Gegenbesuch der polnischen Gruppe geplant. Hier soll es darum gehen, gezielt Stereotype aufzudecken und ihnen entgegenzuwirken. Das Thema hatten sich die Teilnehmenden dabei selbst über eine Online-Abstimmung gewählt – ganz im Sinne des Demokratie-Schwerpunkts des Projekts.